Das Patenprojekt Rückenwind

Rückenwind auf dem Weg zum Ziel

Rückenwind ist beim Radfahren sehr angenehm. Es lässt sich leichter radeln und man kommt schneller ans Ziel. „Rückenwind“ benötigen aber auch manche Schüler, die schwer in Fahrt kommen oder deren Vorwärtsstreben ins Stocken geraten ist. Für den nötigen Schub sorgen an der Heinrich-Böll-Schule sogenannte „Paten“. Sie stehen Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite und helfen ihnen in schwierigen schulischen Situationen.

Das Patenprojekt der HBS geht auf eine Initiative der Fürther Kolpingsfamilie im Jahre 2006 zurück und trägt den Namen „Rückenwind“.

Das von Michael Böhmer, dem Geschäftsführer der Werbeagentur Schaller und Partner, entworfene Logo symbolisiert den „Rückenwind“, den die betreuten Schüler durch ihre Paten erfahren. Michael Böhmer erklärte sich spontan bereit, ein Logo zu entwerfen – kostenlos, versteht sich. Das Logo hat nachhaltig dazu beigetragen, das Patenprojekt einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

In Zusammenarbeit der Schule mit der Fachstelle Jugendberufshilfe des Kreises in Kooperation mit ortsansässigen Personen und Gruppierungen, darunter der Kolpingfamilie und den Freien Wählern wurde dieses Projekt dann umgesetzt. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schülern, den Paten, der Schule aber auch den Eltern, ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Gelingen. Das Engagement der ehrenamtlich agierenden Paten hat sich bereits gelohnt: Vielen Schülern konnte zu einem Abschluss beziehungsweise zu einem reibungslosen Übergang von der Schule ins Berufsleben beziehungsweise auf eine weiterführende Schule geholfen werden.

Bei den von den Paten betreuten Jugendlichen handelt es sich überwiegend um Schüler des achten und neunten Jahrgangs. Die Paten sind Personen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen können und auf Grund ihres Auftretens als Vorbild eine hohe Akzeptanz bei den Jugendlichen genießen. Die ehrenamtlich Tätigen sehen ihr Engagement als Beitrag für die Gesellschaft, denn – so der einhellige Tenor – der Staat brauche die Jugendlichen. Es gelte in die Bildung der nachrückenden Generationen zu investieren, lautet das Credo der „Rückenwind“-Paten. Die Paten der Heinrich-Böll-Schule kommen aus dem Umfeld der hiesigen Kolpingfamilie.

Die Auswahl der Jugendlichen, die einen Paten zur Seite gestellt bekommen, übernimmt die Schule. In Absprache mit dem jeweiligen Klassenlehrer, den Eltern und dem Jugendlichen übernimmt ein Pate die Betreuung des Schülers. Die Hilfe reicht von schulischer Unterstützung bis hin zur Vermittlung von Praktikumsplätzen oder Ausbildungsstellen. Wichtig ist vor allem, dass die betreffenden Jugendlichen ihre Bereitschaft bekunden, gemeinsam mit dem Paten auf ein Ziel hinzuarbeiten. In ihren Paten haben die Schüler einen Partner, der ihre Sorgen ernst nimmt, auf ihre Anliegen eingeht, ihnen in vielen Belangen hilft und dem sie vertrauen können.

Das Patenprojekt ist an der Heinrich-Böll-Schule nicht mehr wegzudenken. Es gehört zu einem Netz verschiedener Aktivitäten, die alle zum Ziel haben, gemeinsam mit den Jugendlichen große Steine auf dem Schulweg zu beseitigen.

 Logo des Patenprojekts

 

Paten-Porträts

 

Christine Hauck

Über 40 Jahre war ich gerne Lehrerin mit den Fächern Deutsch und Musik an der Martin-Luther-Schule in Rimbach und leite auch nach meiner aktiven Zeit noch mein Mädchen-Vokalensemble an der MLS.

Damit die „passive Zeit“ nicht allzu passiv wird, beschäftige ich mich mit verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Dazu gehört das Projekt „Rückenwind“ an der Heinrich-Böll-Schule. Hier handelt es sich um ein Modell, bei dem Schülerinnen und Schüler von einem Paten durch regelmäßige Treffen unterstützt werden auf ihrem Weg zu einem bestmöglichen Schulabschluss. Bei der Betreuung meiner Patenschülerin, die inzwischen im 9. Schuljahr ist, geht es mir vor allem darum, sie auf dem Weg zu begleiten, einen geeigneten Beruf zu finden, den sie mit Freude und Engagement langfristig ausüben kann.

Dieses Paten-Projekt halte ich für ein sinnvolles und gelingendes außerschulisches Zusatzangebot der Gesamtschule. Da es von einer ehemaligen Kollegin der HBS sehr engagiert geleitet wird und es auch zwischen den einzelnen Schülerpaten einen guten und unterstützenden Kontakt gibt, freue ich mich, hier einen kleinen Beitrag im Sinne von Schulerfolg und -zufriedenheit leisten zu können.

  

 

Thomas Franz

Mein Name ist Thomas Franz und ich wurde 1977 in Würzburg geboren, bin verheiratet und stolzer Vater von zwei Kindern. Mein beruflicher Weg begann mit einem Studium der evangelischen Theologie, bevor ich mich stärker auf die schulische Bildung konzentrierte und Lehramt für Mathematik, Religion und Physik studierte. Im Laufe der Jahre durfte ich wertvolle pädagogische bzw. erziehungswissenschaftliche Erfahrungen sammeln und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen entwickeln.

Heute bin ich an der Bischof-Ketteler-Schule an den Standorten in Dieburg und Weiten-Gesäß als angestellte Lehrkraft im Bereich Förderschule tätig, wo ich Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf begleite. Daneben leite ich ein Nachhilfeinstitut, welches es mir auch nebenberuflich ermöglicht, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und sie in ihrer schulischen sowie persönlichen Entwicklung zu unterstützen.

Das Patenprojekt war und ist für mich eine Herzensangelegenheit, denn ich bin fest davon überzeugt, dass man mit Vertrauen und Begleitung wahre Wunder bewirken kann. Wenn man an einen Menschen glaubt und ihn ermutigt, seinen Weg zu gehen, kann man gemeinsam Hürden überwinden, die zunächst unüberwindbar scheinen. Es geht nicht nur darum, fachliche Defizite auszugleichen, sondern vor allem darum, den Kindern und Jugendlichen das Gefühl zu geben, dass sie wertvoll sind und Großes erreichen können.

Ob bei einem intensiven Gespräch, einem gemeinsamen Erlebnis oder durch gezielte Nachhilfe – ich möchte den Kindern zeigen, dass sie nicht alleine sind und dass sie mit der richtigen Unterstützung Berge versetzen können. Mein Ziel ist es, ihnen Mut zu machen, ihre Stärken zu entdecken und voller Selbstvertrauen in die Zukunft zu blicken.

Die Arbeit mit jungen Menschen erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit und Freude. Sie schenkt mir immer wieder neue Perspektiven, inspiriert mich mit frischen Ideen und zeigt mir, wie viel Potenzial in jedem einzelnen Menschen steckt, wenn man bereit ist, gemeinsam an den Herausforderungen zu wachsen.

 

Birgit Gebauer

Mein Name ist Birgit Gebauer und ich lebe in Gadernheim. Seit über zehn Jahren arbeite ich als ausgebildete Sonder- und Heilpädagogin in einem Nachhilfeinstitut in Fürth im Odenwald. Meine Leidenschaft ist es, Schülern zu helfen, ihre schulischen Ziele zu erreichen und ihr volles Potenzial zu entfalten. Am liebsten unterrichte ich die Fächer Deutsch und Englisch.

Besonders am Herzen liegt mir das Patenprojekt Rückenwind der Heinrich-Böll-Schule in Fürth. Hier engagiere ich mich mit großer Freude, um auch benachteiligten Schülern eine wirkliche Chance zum Start ins Leben zu geben. Es erfüllt mich mit tiefer Freude und Stolz, wenn ich sehe, wie diese Kinder und Jugendlichen durch unsere Unterstützung wachsen und ihre Träume verwirklichen können. Jeder Erfolg, den sie erzielen, ist auch ein kleiner Erfolg für mich und bestärkt mich in meiner Arbeit.

In meiner pädagogischen Tätigkeit lege ich großen Wert darauf, eine wertschätzende und unterstützende Lernumgebung zu schaffen. Ich glaube fest daran, dass jeder Schüler einzigartige Fähigkeiten und Talente besitzt, die es zu fördern gilt. Durch individuelle Förderung und gezielte Unterstützung möchte ich ihnen nicht nur fachliche Kompetenzen vermitteln, sondern auch ihr Selbstvertrauen stärken und ihre sozialen Fähigkeiten entwickeln. Es ist mir ein großes Anliegen, dass sie sich in ihrer Persönlichkeit entfalten und gestärkt in ihre Zukunft blicken können.

 

Rainer Raum

Im Januar 1950 geboren und seit 1975 verheiratet.

Nach dem Studium war ich 35 Jahre in der Telekommunikationsbranche tätig, davon über 20 Jahre in verschiedenen Ländern im Ausland als Projektmanager und Repräsentant.

Als leitende Führungskraft habe ich immer mit sehr vielen Mitarbeitern zu tun gehabt und dabei die Förderung und Weiterbildung von jungen Menschen als extrem wichtig erachtet. Eine sehr gute Schulausbildung und der entsprechenden Beruf ist die Basis für ein aufregendes und zugleich erfülltes Leben.

Deshalb ist mein Ziel im Patenprojekt junge Menschen in der Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, Methoden und Denkweisen zu vermitteln, beim Erreichen des bestmöglichen Schulabschlusses zu helfen, ihnen meine Lebenserfahrung zur Verfügung zu stellen und bei der Berufswahl mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Die Zusammenarbeit mit jungen Menschen ist keine Einbahnstraße, es bereichert auch mein Leben mit neuen Ideen und Denkweisen.

 Foto von Herrn Raum

 

Edgar Schwarzer

Mein Name ist Edgar Schwarzer. Für mich ist es eine schöne Aufgabe, die  Schüler und Jugendlichen zu einem erfolgreichen Schulabschluss zu begleiten, besonders aber zu motivieren und zu unterstützen. Hierbei kann ich auf meine über 40-jährige Beschäftigung in der Automobilindustrie   – auch als  Ansprechpartner für die Auszubildenden und Praktikanten – sowie auf meine langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten  unter anderem  in der Jugendarbeit und als Jugendschöffe zurückgreifen. Seit Projektbeginn bemühe ich mich um Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Ich freue mich stets auf die Zusammenarbeit mit jungen Erwachsenen.

Foto von Herrn Schwarzer

 

Judith Urban-Laub

„Ich bin der Meinung, dass jeder Jugendliche einen Abschluss haben sollte“, stellt Judith Urban-Laub klar. Aus diesem Grund bringt sich die 51-jährige Fürtherin in die Arbeit des Patenprojektes „Rückenwind“ ein. Judith Urban-Laub, die seit dem Schuljahr 2017/18 aktiv ist, setzt einen Schwerpunkt bei ihrer Arbeit mit den ihr anvertrauten Schülern: „Ich möchte die Jugendlichen motivieren, die Aufgaben und Herausforderungen zu meistern.“ Die als Schulsekretärin arbeitende Fürtherin betreut derzeit eine Schülerin. Foto von Frau Urban-Laub

 

Eveline Vieweg

Bereits seit Beginn ist Frau Eveline Vieweg Ansprechpartnerin und Koordinatorin im Patenprojekt “Rückenwind”. Durch ihre pädagogischen Fähigkeiten und die jahrelange erfolgreiche berufliche Arbeit an der HBS, ist sie ein wichtiges Bindeglied aus der Schulleitung. Dank ihrer besonderen ausgeglichenen Wesensart und ihrer großen Erfahrung aus ihrem sozialen Engagement, ist sie gleichermaßen für Paten und Schüler eine vertrauensvolle und hoch geschätzte Persönlichkeit. Ihre qualifizierten Anregungen und Impulse geben dem Patenprojekt eine besondere Note. Auch nach ihrer Pensionierung bleibt uns Frau Vieweg erhalten – sie bietet im Rahmen des Ganztagsangebotes einen Förderkurs für die Patenschüler an.  Foto von Frau Vieweg

 

Erfolge der Paten

Der stete Tropfen höhlt auch den härtesten Stein – diese alte Weisheit haben sich die Paten von „Rückenwind“ zu Eigen gemacht. Sie lassen nicht locker und beschäftigen sich immer und immer wieder mit den ihnen anvertrauten Schülern. Die Beharrlichkeit der Paten brachte in den zurückliegenden Jahren viele Erfolge.

Erstes Beispiel: Ein Schüler des neunten Jahrgangs, dessen Hauptschulabschluss gefährdet war, verbesserte sich auf Grund der Motivationskünste und der Wissensvermittlung eines Paten derart, dass er in vielen Fächern aufgestuft wurde und letztlich mit Bravour den Realschulabschluss schaffte.

Zweites Beispiel: Ein Pate, der beste Verbindungen zum deutsch-türkischen Kulturverein unterhält, kümmerte sich um einen türkischen Jungen. Er baute ein derart intensives Verhältnis auf, dass ihn der Schüler bat, ihn auch über die Schulzeit hinaus zu betreuen.

Drittes Beispiel: Zwei Mädchen sahen keine Chance, eine Lehrstelle zu erhalten. Eine Patin vermittelte nicht nur Ausbildungsstellen, sondern stärkte obendrein in vielen Gesprächen das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Jugendlichen.

Viertes Beispiel: Einem Schüler in der 8. Klasse mit der hohen Wahrscheinlichkeit eines sehr schwachen Hauptschulabschlusses konnte soweit geholfen werden, dass er mittlerweile an der TH Darmstadt erfolgreich Informatik studiert.

 

Zitate der Paten

„Mit einem Patenkind habe ich fast täglich telefoniert und viele Konflikte aus dem Weg geräumt, doch der Aufwand hat sich gelohnt.“

„Ein Patenkind ist für mich eine echte Herausforderung, die ich gerne annehme.“

„Menschen, die etwas tun können, müssen etwas für andere tun. Die Gesellschaft hat auch in uns investiert, wir müssen etwas zurückgeben.“

„Ich möchte, dass aus meinem Patenkind ein selbstbewusster, aktiver Mensch wird, der nach der Lehre einen festen Platz im Arbeitsleben hat.“

„Als Pate investiert man sicherlich sehr viel Zeit, aber man bekommt von den Jugendlichen auch etwas zurück.“

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