Besucherandrang beim „Tag der offenen Tür“ an der integrierten Gesamtschule / Vielfältige Bildungschancen
„Papa, ich möchte an die Heinrich-Böll-Schule!“ Zweifel lässt das zierliche blonde Mädchen nicht aufkommen. Was sie am „Tag der offenen Tür“ an der integrierten Gesamtschule gesehen und erlebt hat, überzeugte die Viertklässlerin restlos. Dem Wunsch der Tochter dürfte der Vater entsprechen, denn auch ihm eröffneten die fundierten Informationen rund um das besondere pädagogische Konzept den Blick auf vielfältige Bildungschancen. Sein Fazit spiegelt die Realität an der HBS wider: „Die Kinder werden individuell gefördert und sie bekommen ausreichend Zeit zur Entwicklung.“
Dass die Heinrich-Böll-Schule in Fürth einen guten Ruf genießt, bewies der enorme Besucherandrang am vergangenen Samstag. Zahlreiche Gruppen wurden von Lehrern durch das Gebäude geführt und mit Informationen rund um das Kurssystem versorgt. An der integrierten Gesamtschule wird kein Kind in eine Schublade gesteckt, sondern auf unterschiedlichen Niveaustufen unterrichtet. Es ist also möglich, dass ein Schüler in Mathematik im C-Kurs (Hauptschulniveau) sitzt und in Deutsch im A-Kurs (gymnasiales Niveau). Eine permanente Durchlässigkeit, also Auf- und Abstufungen, sind garantiert. Die Abschlüsse sind dementsprechend breit gefächert: Vom Hauptschulabschluss bis zur Erlangung der Versetzung in die Oberstufe.
Apropos Oberstufe: Schulleiter Alexander Hauptmann und sein Stellvertreter Boris Oberle betonten die Kooperation mit der Karl-Kübel-Schule in Bensheim. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird eine Oberstufenklasse in der Einführungsphase hin zum allgemeinen Abitur an wahrscheinlich drei Tagen in den Kernfächern an der HBS unterrichtet. Ein Angebot, das nicht nur für Schüler der HBS offenstehe, sondern auch von anderen Jugendlichen genutzt werden können, erklärten Hauptmann und Oberle.
Die Führung durch das Schulhaus offenbarte den Besuchern ein buntes Schulleben. Im modern konzipierten und optimal ausgestatteten naturwissenschaftlichen Trakt hatten die Lehrer Versuche aufgebaut oder Materialien ausgestellt. Die Kinder waren sichtlich fasziniert von der naturwissenschaftlichen Welt. Am liebsten wären einige direkt an den Mikroskopen sitzen geblieben oder hätten stundenlang in der Chemie eine Tinktur produziert.
Nicht minder interessant ging es in den Musikräumen zu: Im kleinen Raum präsentierte sich das HBS-Orchester. Dort hatten die Mädchen und Jungs die Gelegenheit, ein Blech- oder Holzblasinstrument zu testen. Ein Junge schnappte sich selbstbewusst eine Posaune und schon beim zweiten Versuch erklang ein satter Ton. Applaus von den Umstehenden.
Gleich gegenüber konnten sich die Gäste vom Angebot der Mediothek ein Bild machen: Über 10000 Medien stehen zur Verfügung. Das Mediotheks-Team kümmert sich auch um Nachmittagsbetreuung der Fünft- und Sechstklässler. Im Foyer hatte sich die Sportfachschaft ausgebreitet. Die sportlichen Aktivitäten sind enorm an der HBS: Vom Orientierungslauf über die Skifreizeit bis hin zu Leichtathletikwettbewerben reicht das Spektrum.
Einen Gang weiter ging`s in die Welt der Technik und des Handwerks: Die Besucher staunten nicht schlecht über die hervorragende Ausstattung der Holzwerkstatt und die Technikabteilung mit den computergesteuerten CNC-Maschinen. Im oberen Bereich präsentierten sich die Fachschaften Deutsch, Englisch und Mathematik und gewährten den interessierten Eltern Einblicke in den Unterrichtsalltag beziehungsweise die Methoden. Dass bei der Vermittlung des Stoffes mittlerweile auch moderne Medien wie Tablets zum Einsatz kommen, ist an der HBS keine Ausnahme mehr.
Stichwort „Neue Medien“: Die integrierte Gesamtschule gehört zu den Vorreitern in Sachen Digitalisierung, einem Steckenpferd des Schulleiters Alexander Hauptmann. Die Schule ist bestens ausgestattet und verfügt über eine schnelle Datenleitung. „Wir müssen unsere Schüler auf die digitalisierte Welt vorbereiten. Abwarten ist in diesem Bereich schon fahrlässig“, erklärte Hauptmann. Er selbst ließ es sich nicht nehmen, Kinder mithilfe einer speziellen Brille in eine virtuelle Welt zu entführen. „Wow, das ist ja voll cool“, meinte ein Junge. Große Augen machten die Besucher auch, als der Drei-D-Drucker einen Gegenstand wie von Zauberhand entstehen ließ.
Zwischendurch konnten die Gäste im Foyer Kuchen essen, Kaffee trinken oder sich frisch zubereitetes Popcorn schmecken lassen. Die Französischschüler servierten obendrein noch leckere Crepes. Und obendrein wurden die Anwesenden noch vom Schulchor mit dem selbstkomponierten und -getexteten HBS-Song aufs Beste unterhalten. Überall wurde etwas geboten, jede Fachschaft zeigte sich von ihrer besten Seite.
„Das pädagogische Konzept der HBS hat uns restlos überzeugt, aber auch die besondere Atmosphäre. Man spürt, dass sich die Lehrer um die Kinder kümmern und sie vertrauensvoll behandeln“, meinte ein Elternpaar. Verständlich also, wenn das zierliche blonde Mädchen sagt: „Papa, ich will an die Heinrich-Böll-Schule.“

Zahlreiche Gruppen wurden am Tag der offenen Tür von Lehrern der Heinrich-Böll-Schule durch das Gebäude geführt und mit Informationen rund um das Kurssystem versorgt.
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