Heinrich-Böll-Schule Fürth veranstaltet erneut eine Anti-Rassismus-Woche

An der Heinrich-Böll-Schule Fürth (HBS) findet bereits seit mehreren Jahren zu Beginn des 2. Halbjahres eine Anti-Rassismus-Woche statt. „Diese Woche dient dazu, auf die unterschiedlichen Facetten des Themas Rassismus aufmerksam zu machen“, erklärt Schulpfarrerin und Koordinatorin Barbara Holzapfel-Hesselmann. „Wir laden dazu externe Referentinnen und Referenten in unsere Schule ein. Die Veranstaltungen erstrecken sich über alle Jahrgangsstufen und haben überwiegend den Charakter von Workshops. Das bedeutet, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur zuhören, sondern aktiv in die Thematiken eingebunden werden“, so Holzapfel-Hesselmann weiter.

Die Woche, die bereits Anfang Februar stattfand, wurde von dem Projekt „We have a Voice“ eröffnet: Gemeinsam mit ihrer Konrektorin, Anna Reid, waren Schülerinnen und Schüler der Dietrich-Bonhoeffer-Schule an der HBS zu Gast. Die Kick-off-Veranstaltung bot den jungen Menschen die Gelegenheit, sich unter Gleichaltrigen über Erfahrungen mit Alltagsrassismus in einem geschützten Rahmen auszutauschen. Die Kernidee des Projekts „We have a Voice“ trugen die Schülerinnen und Schüler der HBS dienstags intern weiter. Dabei mussten sie selbst die Verantwortung für die Gruppe übernehmen. Beteiligt waren: Samuel Eckert, Damla Jovinda, Fizea Mnawr, Yumna Kassab, Giulio Promentorio, Zahro Saidburhonovo und Srinika Sujith.

Der Dienstag und der Mittwoch standen thematisch im Zeichen der Diskriminierung aufgrund der Religion. Unter dem Titel „Antimuslimischer Rassismus – mit neuen Perspektiven gegen (alte) Vorurteile“ stellte der Islamwissenschaftler Shafe Pal die Frage, inwieweit man seine Religion sichtbar zeigen darf. Als Beispiel nannte er das Kopftuch, deren Trägerinnen viele Menschen mit Unverständnis begegneten. Shafe Pal machte allerdings darauf aufmerksam, dass nur rund 600.000 Frauen in Deutschland ihre Religion so ausleben würden – eine geringe Anzahl, wenn man bedenkt, dass über 80 Millionen Menschen in der Bundesrepublik leben. Insgesamt plädierte der Islamwissenschaftler für einen engeren Zusammenhalt zwischen Muslimen und Christen und erinnerte die Zuhörenden an demokratische Werte. Finanziell unterstützt wurde diese Veranstaltung durch die Sparkassen-Stiftung, die durch Sebastian Sax und Harald Steinert auch vor Ort vertreten war.

In der zweiten Hälfte der Woche ging es einerseits um das Judentum: Unter dem Titel „Erinnern – Gegen das Vergessen“ referierten Eberhard Bickel und Günther Röpert vom Verein Juden in Rimbach. Sie erzählten den Heranwachsenden, dass Juden über Jahrhunderte in Rimbach akzeptiert wurden und integriert waren. Einen massiven Einschnitt stellte allerdings das Dritte Reich dar: Texte zur Reichspogromnacht (09. November 1938) illustrierten, wie brutal gegen die Juden im Nachbarort vorgegangen wurde. Mit ihrem Workshop wollten die Referenten dafür sorgen, dass man sich an die jüdischen Opfer in Rimbach erinnert und auch, dass sich eine solch menschenverachtende Tragödie nicht wiederholt. Andererseits ging es zum Ende der Woche inhaltlich auch um das Thema Recht. Die Juristin Dr. Nina Lanzer warf die Fragen auf, welche rechtlichen Konsequenzen unser Verhalten im Alltag hat und welche Rechte Schülerinnen und Schüler eigentlich haben. Ein Film führte die jungen Menschen zunächst in die Bereiche ein, in denen wir alltäglich mit dem Thema Recht konfrontiert werden. Der Film sowie einzelne Textausschnitte zum Thema Recht setzten eine Diskussion über Ungerechtigkeiten im (Schul-)Alltag in Gang und zeigten die unterschiedliche Tragweite, die von Beleidigungen untereinander bis hin zu körperlicher Gewalt reicht.

„Diese Woche war intensiv, aber ausgesprochen lehrreich“; bilanzierte Barbara Holzapfel-Hesselmann. „Eine wesentliche Aufgabe von Schule ist es, Schülerinnen und Schüler demokratisch zu erziehen. Dazu leistet die Anti-Rassismus-Woche einen wertvollen Beitrag“.

Integrierte Gesamtschule mit vielen fitten Schülern

Integrierte Gesamtschule mit vielen fitten Schülern

Integrierte Gesamtschule mit vielen fitten Schülern Der Sportunterricht hatte unter der Pandemie sehr zu leiden. Zu Beginn war jede sportliche Aktivität untersagt und später prägten Einschränkungen das sportliche Geschehen an den Schulen. Die Sportlehrer der...

Qualifiziert für den nächsten Mathewettbewerb

Qualifiziert für den nächsten Mathewettbewerb

Heinrich-Böll-Schule ehrt die besten Schüler / Urkunden und Präsente Gäbe es eine Rangliste der beliebtesten Schulfächer, stünden wahrscheinlich „Sport“, „Kunst“, „Musik“, vielleicht noch „Biologie“ oder „Deutsch“ ganz oben. Das Fach „Mathematik“ hingegen trüge...

Windräder mit vielen Botschaften

Windräder mit vielen Botschaften

Schüler der Heinrich-Böll-Schule gestalten Wände mit Graffiti und Acrylfarben „Da sind wir sofort dabei“, antworteten die hochmotivierten Schüler der Klasse 10/2 nach einer Anfrage von Bernd Schmitt, die Wände in einem Teil der “alten Molkerei“ neu zu gestalten. Bernd...

Passender Vergleich mit der Bundeskanzlerin

Passender Vergleich mit der Bundeskanzlerin

Heinrich-Böll-Schule verabschiedet Stufenleiterin Birte Karge an Lichtenbergschule „Sang- und klanglos“ wolle man die langjährige Stufenleiterin Birte Karge nicht an die Lichtenbergschule nach Ober-Ramstadt ziehen lassen, immerhin ende die Ära einer Persönlichkeit,...

Wenn Nichtleser zu Leseratten mutieren

Wenn Nichtleser zu Leseratten mutieren

Jugendbuchautorin Katja Brandis zu Gast an der Heinrich-Böll-Schule / Viele Fragen Es ist mucksmäuschenstill in der Mediothek. Gebannt lauschen Achtklässler der Lesung von Katja Brandis, einer der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Zum vierten Mal ist...

Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage

Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage

Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage Miteinander reden ist wichtig. Der neue Imam der Fürther islamischen Gemeinde zu Gast im Unterricht von Pfarrerin Holzapfel -Hesselmann (links). Themen waren: wie lebt ein Moslem seinen Glauben im Alltag und wie sieht ein...

Schnuppertag für Viertklässler

Schnuppertag für Viertklässler

Angebot der Heinrich-Böll-Schule / Übergang auf weiterführende Schule erleichtern Der Zeitpunkt der Entscheidung rückt näher: Anfang März müssen Eltern von Viertklässlern die Wahl der weiterführenden Schule für ihre Kinder treffen. Keine einfache Aufgabe angesichts...

Dicke „Informatikbretter“ gebohrt

Dicke „Informatikbretter“ gebohrt

Heinrich-Böll-Schule: Erfolge beim Informatik-Wettbewerb „Biber“ Als eine der wenigen Schule im Kreis erhielt die Heinrich-Böll-Schule kürzlich das Zertifikat „Digitale Schule“. Die integrierte Gesamtschule ruht sich keineswegs auf den erworbenen Lorbeeren aus....

Lichtblick für bedürftige Kinder in schwieriger Zeit

Lichtblick für bedürftige Kinder in schwieriger Zeit

In der Vorweihnachtszeit stapeln sich allmählich Päckchen unterschiedlicher Größe im Lehrerzimmer der Heinrich-Böll-Schule. Es handelt sich dabei keineswegs um Präsente für die Lehrer. Der stetig wachsende Päckchenberg hat einen anderen Hintergrund: Seit vielen Jahren...

Ein Vorleser wie er im Buche steht

Ein Vorleser wie er im Buche steht

Sechstklässler Niklas Zollikofer bester Leser seines Jahrgangs an der Heinrich-Böll-Schule Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht jeder Mensch, ob jung oder alt, mehr oder minder lange Texte lesen muss, seien es Aufgabenstellungen, Vertragswerke oder Nachrichten. Lesen...