Workshop Cybermobbing für die Jahrgänge 7 und 8 an der Heinrich-Böll-Schule / Medienkompetenz stärken
Fürth. Cybermobbing, Sexting, Horror-Kettenbriefe, Hassbotschaften im Netz – die Formen von Gewalt, Schikane und Niedertracht in der virtuellen Welt sind vielfältig. Schulen dürfen vor diesem Thema nicht die Augen verschließen. Die Heinrich-Böll-Schule organisiert daher seit vielen Jahren Workshops, die sich mit diesem Phänomen beschäftigen. In der Woche der Abschlussprüfungen beschäftigten sich die Schüler der Jahrgänge 7 und 8 mit dem Thema „Cybermobbing“. Als kompetenten Partner konnte die integrierte Gesamtschule dafür das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen (MuK) gewinnen. Finanziert wurde die Veranstaltung von der Medienanstalt Hessen.
Das Projekt wurde an zwei Prüfungstagen durchgeführt. Peter Holnick, Geschäftsführer des Instituts, sprach mit den Schülern über ihre Lebenswelt, die Problematik Cybermobbing und den Umgang damit. Zunächst stellte Holnick fest, dass die reale und die virtuelle Welt der Heranwachsenden immer stärke verschwimme und eine klare Trennung mittlerweile nicht mehr möglich sei. Die Frage, wer man ist und wer man sein will, werde daher, so Holnick weiter, nicht mehr nur in der realen, sondern verstärkt in der virtuellen Welt beantwortet.
Dass Kinder und Jugendliche sich dort ausprobieren und Rückmeldungen einholen, sei ein ganz natürlicher Vorgang. Die Problematik bestehe allerdings darin, dass ehrliches, emotionales Feedback über virtuelle Kanäle deutlicher schwieriger zu transportieren sei als von Angesicht und Angesicht. Kaum eine Nachricht könne mehr zweifelsfrei entschlüsselt werden, wenn die Bedeutung nicht mit Smileys konkretisierte werde. Hier entstünden viele Missverständnisse.
Interaktiv wurde dann besprochen, wie es eigentlich zu Cybermobbing kommt. Dass die meisten Cybermobbing-Fälle durch Langeweile der Täter entstehen, wissen die Schüler der HBS. In Holnicks Umfrage konnten die Jahrgänge diese als Hauptursache ausmachen, gaben jedoch zu bedenken, dass dies oft auch ein Zusammenspiel aus weiteren Faktoren wie beispielsweise Rache sei.
Im Anschluss wurden dann Präventions- und Interventionsstrategien besprochen. Ganz besonders wichtig für die Mobbing-Prävention sei es, eine gesunde Empathiefähigkeit zu besitzen. Wer sich in andere hineinversetzen kann, schätzt auch deutlich angemessener die Folgen seiner Handlungen ab. Eine wichtige Bestärkung des pädagogischen Konzepts für die Klassenlehrkräfte der Jahrgänge 7 und 8 sowie Stufenleiter Sebastian Brenneis, die Klassengemeinschaft nicht nur in der Unterstufe anzubahnen, sondern eben auch in den weiterführenden Jahrgängen immer wieder auszubauen und zu festigen. Auch die Eltern und Erziehungsberechtigten müssten, so Holnick, in die Medienbildung mit einbezogen werden. Ein offener Diskurs über Inhalte, Apps und Vorkommnisse in der digitalen Welt müsse ebenso zum Tischgespräch gehören wie das Reden übers Wetter.
Auch für den Fall, dass es tatsächlich zu Mobbingfällen kommen sollte, gab Holnick wertvolle Hinweise. So sei es wichtig, offen mit Ansprechpersonen wie Eltern oder Lehrkräfte über Vorfälle zu reden. Gerade auch im Hinblick auf das weitere Vorgehen, bis hin zur Strafverfolgung, sollte Mobbing immer dokumentiert werden (z.B. Screenshots machen). Auch die Polizeidienststellen verfügen über kompetentes Ansprechpersonal. Die zuständige Beamtin für die Heinrich-Böll-Schule ist Frau Netzer von der Polizeistation Heppenheim.
In einer fruchtbaren Diskussion am Ende des Vortrags zeigten die Schüler der Jahrgänge 7 und 8, dass sie mit der Problematik durchaus vertraut sind. Abschließend gab Holnick der Mittelstufe mit, sich auf die Suche nach ehrlicher Selbsterfahrung zu begeben. Rausgehen, das Abenteuer suchen, sich erleben – dies seien wertvolle Alternativen zu Erprobungen, auch mit Mobbing, in der virtuellen Welt. Für Stufenleiter Sebastian Brenneis war nach den Vorträgen und der vorangegangenen Kollegiums-Fortbildung schnell klar, dass der Vortrag von Herrn Holnick wertvolle Impulse in den Jahrgängen setzen konnte. “Solche Workshops, die bei unseren Schülerinnen und Schülern ansetzen und diese ernst nehmen, brauchen wir viel häufiger.”

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