Genau hinschauen, wer Hilfe braucht
Die Heinrich-Böll-Schule in Fürth hat den Unterricht und die Schüler-Betreuung in der Corona-Pandemie bislang vergleichsweise gut bewältigen können. Besondere Schwierigkeiten hätten allerdings lernschwache Schülerinnen und Schüler, machten Schulleitung und Schulseelsorge bei einem Gespräch mit dem Bergsträßer Dekan Arno Kreh deutlich.
Ortstermin an der Heinrich-Böll-Schhule v.l.: Arno Kreh, Alexander Hauptmann, Barbara Holzapfel-Hesselmann und Astrid Schulze Icking
„Nicht in jedem Elternhaus steht das Kind im Mittelpunkt“, sagte Schulpfarrerin Barbara Holzapfel-Hesselmann. Als Beispiel führt sie einen Schüler an, der ihr mitteilte, er wolle beim Online-Unterricht zu Hause den Laptop nicht anschalten, weil dann alle mit mitbekämen, wie es bei ihnen aussehe. Es gebe Schülerinnen und Schüler, die sich dem Unterricht per Videokonferenz entziehen würden und es gebe Eltern, die schwer zu erreichen seien, ergänzte die Lehrerin und Stufenleitern der neunten Klassen Astrid Schulze Icking. „Die Schere zwischen den Schülern, die von ihren Eltern unterstützt werden und jenen, die keine Hilfe bekommen, ist in der Pandemie größer geworden.“ Schule lebe vom Miteinander“, erklärte Schulleiter Alexander Hauptmann. „Problematisch kann es dann werden, wenn Kontakte eingeschränkt werden müssen.
Entscheidend ist der persönliche Kontakt
Schulseelsorge sei jetzt, wo es wieder Präsenzunterricht gebe, wichtiger denn je. Sie habe zwar auch einige seelsorgerliche Gespräche per Video-Konferenz geführt, entscheidend sei aber der direkte, persönliche Kontakt, meinte Pfarrerin Holzapfel-Hesselmann. „Ich muss den Kindern in die Augen schauen können, um zu wissen, was mit ihnen los ist.“ Jetzt, wo die Kinder und Jugendlichen wieder in der Schule seien, könnten Klassenlehrer sie auf Schüler aufmerksam machen, denen es nicht gut gehe. „Wir müssen genau schauen, wer jetzt Hilfe braucht und lieber einmal zu viel als zu wenig fragen: ‚Wie geht es dir? ‘“ sagte die Schulseelsorgerin. So habe sie erst durch den direkten Kontakt zu einem Schüler herausgefunden, warum er die erforderlichen Unterrichtsmaterialien nicht dabei habe. Sie hätten 50 Euro gekostet und dieses Geld hätte er nicht gehabt. „Wir haben das dann unbürokratisch gelöst.“
Schule wieder mit Präsenzunterricht
Schulleitung und Schülerschaft seien gleichsam froh, dass wieder Präsenzunterricht stattfinde und sie sich wieder direkt in die Augen schauen könnten. Jetzt sei viel Einzelarbeit erforderlich. Den Fernunterricht habe die Heinrich-Böll-Schule mit ihren rund 800 Schülerinnen und Schülern insgesamt hervorragend stemmen können. „Unsre Schule ist technisch gut ausgestattet. Als eine der wenigen im Kreis Bergstraße haben wir eine Glasfaseranbindung, überall WLAN und ein elektronisches Klassenbuch, auf das Lehrer wie Eltern und Schüler gleichsam Zugriff haben“, erläuterte Schulleiter Alexander Hauptmann. Jeder Schüler, jede Lehrkraft habe Zugangsdaten gehabt, um sofort auf Online-Unterricht umstellen zu können.„Manche Schüler, die sich sonst im Präsenzunterricht kaum zu Wort melden, waren im Fernunterricht sogar leistungsfähiger“, stellte Astrid Schulze Icking fest.
Es kann jeden treffen
Auch die Heinrich-Böll-Schule war vom Infektionsgeschehen betroffen. In der Schule sei das Virus zwar nicht weiterverbreitet worden, aber in den Elternhäusern gab es immer wieder Fälle. Die Lehrerschaft habe gegenüber den Schülern stets deutlich gemacht, dass es jeden treffen könne. Unter den Schülern sei die Solidarität mit Betroffenen groß gewesen. Schulpfarrerin Holzapfel-Hesselmann berichtete von einem Sechstklässler, der lange nicht am Schulunterricht habe teilnehmen können, weil seine Mutter positiv getestet worden sei. „Seine Mitschüler haben ihm jeden Tag einen Brief geschrieben. Und er schrieb zurück ’Beste Klasse der Welt!‘“
Alles ermöglichen, was vertretbar ist
Dekan Arno Kreh bedankte sich für das große Engagement der Lehrerinnen und Lehrer. Auch wenn es absolute Sicherheit in absehbarer Zeit nicht geben könne, ist nach seiner Ansicht die kontrollierte Öffnung der richtige Weg. Dies gelte auch für die Arbeit der Kirchengemeinden etwa beim Konfirmandenunterricht. Denn für Kinder und Jugendliche dauere mehr als ein Jahr Pandemie deutlich länger als für Erwachsene. Sein Appell: „Diejenigen, die am stärksten unter den Einschränkungen leiden, in den Blick nehmen und unterstützen. Und all das ermöglichen, was möglich und vertretbar ist. Vor allem im Freien geht ganz viel.“

Die besten Mathematiker an der Heinrich-Böll-Schule
Der achte Jahrgang nimmt erfolgreich am Mathematikwettbewerb teil. Alljährlich organisiert die Fachschaft Mathematik an der Heinrich-Böll-Schule einen Wettbewerb im achten Jahrgang mit dem Ziel, die Schulsieger auf den drei Niveaustufen A (gymnasial), B...

Fasziniert von den Brettern, „die die Welt bedeuten“
Die Theater AG der HBS besuchte eine Musicalaufführung in Ludwigshafen. Infiziert sind sie schon mit dem „Theater-Virus“, doch der Besuch des Musicals „Xanadu“ in der Pfalzbau-Bühne in Ludwigshafen faszinierte die Mitglieder der Theater AG der Heinrich-Böll-Schule...

„Papa, ich möchte an die Heinrich-Böll-Schule“
Besucherandrang beim „Tag der offenen Tür“ an der integrierten Gesamtschule / Vielfältige Bildungschancen „Papa, ich möchte an die Heinrich-Böll-Schule!“ Zweifel lässt das zierliche blonde Mädchen nicht aufkommen. Was sie am „Tag der offenen Tür“ an der integrierten...

Fleiß und Einsatzwille zahlten sich aus
Sportabzeichen für 190 Schüler der Heinrich-Böll-Schule / Großer Erfolg Die Heinrich-Böll-Schule ist seit Jahrzehnten für ihre sportlichen Aktivitäten bekannt und schärft ihr Profil auch über die Erfolge der Sportfachschaft. Jüngstes Beispiel war die Verleihung der...

Mathe-Schüler zeigten hohes Maß an Durchhaltevermögen
Fünft- und Sechstklässler nehmen am Wettbewerb „Mathe im Advent“ teil. Auch im vergangenen Jahr nahmen Schüler der Heinrich-Böll-Schule am internationalen Wettbewerb „Mathe im Advent“ teil. Aus dem sechsten Jahrgang setzten sich 16 Schüler und aus dem fünften Jahrgang...

Spannende Spiele mit sehenswerten Aktionen
20. Auflage des HBS-Fußballturniers der neunten und zehnten Klassen / Faire Begegnungen Der Ball lief in vielen Partien wie an der Schnur gezogen. Die Teams der neunten und zehnten Klassen der Heinrich-Böll-Schule zeigten beim traditionellen Fußballturnier um den...

Gutes tun und fair gehandelte Schokolade genießen
Für 333 Tafeln werden 66 Bäume in Mexiko gepflanzt / Aktion an der HBS Es ist schon Tradition an der Heinrich-Böll-Schule, dass am St. Nikolaus-Tag Mitglieder der Schülervertretung in roten Gewändern durch das Schulgebäude wandeln und Süßigkeiten verteilen. In den...

Sozial handeln: HBS-Schüler denken an bedürfte Kinder in Osteuropa
85 Päckchen kamen in diesem Jahr zusammen. Über soziales Handeln und ein menschliches Miteinander gerade in der Weihnachtszeit wird viel geredet und als besondere Werte ins helle Licht gerückt. An der Heinrich-Böll-Schule bleibt es nicht beim Reden, Schüler der...

Jeden Tag öffnet sich die Tür zu einer Überraschung
„Lebendiger Adventskalender“ an der Heinrich-Böll-Schule / Liebevolle Dekoration Vorsichtig öffnen Schüler die in roter Farbe leuchtende Tür. Mit offenen Mündern bestaunen sie die liebevolle Dekoration. Sie trauen ihren eigenen Augen nicht. Der große Hörsaal der...

Vorlesewettbewerb 2019/2020: Sechs nervenstarke Leseratten traten an
Selina Richter ist die Gewinnerin des Schulentscheids der Heinrich-Böll-Schule in Fürth. Von Oktober bis Dezember werden die Leseratten zu kleinen Stars an der Heinrich-Böll-Schule (HBS), denn dann findet traditionell die Zeit des Vorlesewettbewerbs statt. Begeistert...