Pädagogischer Tag der Heinrich-Böll-Schule zum Thema „Digitalisierung“ / Externe Referenten

„Alter Schwede!“ Bewunderung steckte in diesem spontanen und aus tiefster Seele kommenden Ausruf einer jungen Kollegin ebenso wie der etwas nach Hilfe klingende Ruf ob der Flut an Informationen. Gemeinsam mit dem Kollegium der Heinrich-Böll-Schule hatte sich die Lehrerin am pädagogischen Tag auf eine erlebnis- und aufschlussreiche Expedition in die digitale Schulwelt begeben. Die Fülle der Themen war enorm. Das Angebot reichte vom Workshop „Teacher Workload – effizienteres Arbeiten mit dem iPad“ bis hin zum Kurs „Browserbasierte Anwendungen für den Unterricht“.

Digitalisierung ist an der einzigen integrierten Gesamtschule im Kreis Bergstraße kein Fremdwort. Vom ersten Tag seines Dienstbeginns setzte Schulleiter Alexander Hauptmann auf diese Karte, die sich gerade in Pandemiezeiten als echtes „Ass“ herauskristallisierte. Die Heinrich-Böll-Schule war eine der ersten Schulen im Kreis, die über ein schnelles WLAN – dank Glasfaseranschluss – verfügte. Peu á peu stattete Hauptmann die Schule mit dem nötigen Equipment, sprich: Tablets, Notebooks und PCs aus.

Die Ausstattung ist schön und gut, sie muss aber auch genutzt werden und an dieser Stelle ist das Kollegium gefordert. Alexander Hauptmann merkte bald, dass sich die Lehrer/innen keineswegs stur stellten, sondern Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Medien zeigten. Die integrierte Gesamtschule ist seit Jahren auf allen Gebieten, seien es nun neue Lehrmethoden oder zeitgemäße Unterrichtsinhalte, fortschrittlich und vorwärtsgewandt orientiert.

Als die Pandemie zum ersten Lockdown führte, wurden die Schüler per Zoom-Videokonferenzen online unterrichtet. Für das Kollegium war es selbstverständlich, das von der hessischen Landesregierung eingerichtete Lernportal zu nutzen, was übrigens auch für die Schüler galt. Als Hybridunterricht angesagt war, übertrugen die HBS-Lehrer aus ihren Klassenzimmern heraus den Unterricht an die zu Hause sitzenden Schüler. „Wir waren permanent auf der Höhe der Zeit und haben die digitalen Möglichkeiten optimal ausgeschöpft“, betont Schulleiter Hauptmann.

Schulleitung und Kollegium könnten sich jetzt bequem zurücklegen und sich an den erworbenen Lorbeeren erfreuen. Mitnichten! Ähnlich wie die Kicker des FC Bayern München sind sie hungrig auf neue Erfolge. Genau aus diesem Grund widmete man den pädagogischen Tag dem Thema „Digitalisierung“. Wie kann der Unterricht mit den neuen Medien noch effektiver gestaltet werden? Welches Programm kann man im Biologie- oder Englischunterricht nutzen, um den Stoff interessant und nachhaltig zu vermitteln? Neben versierten Referenten aus dem Kollegium konnten man auch externe Experten von der Hopp-Foundation gewinnen.

Für die iPad-Neueinsteiger hatte Fabian Bergwitz wichtige Informationen parat. Er präsentierte den Einsatz einer Classroom-App, die den Unterrichtsalltag erleichtert. Stichworte wie „Splitscreen“, „Digitales Heft mit Goodnotes“ oder „Screenshot-Bearbeitung“ wurden auf sehr anschauliche Weise mit Leben gefüllt. In vielen Schulen kommen unterschiedliche Betriebssysteme zum Einsatz. Leider sind nicht immer alle Anwendungen für alle Betriebssysteme verfügbar. Dr. Ulla Hauptmann stellte Anwendungen vor, die im Browser laufen und betriebsunabhängig sind. In diesem Workshop kamen unter anderem QR-Codes und Audio-Werkzeuge zum Einsatz.

Dr. Ulla Hauptmann zeigte den interessierten Teilnehmern zudem, wie interaktive Unterrichtsmaterialen schnell erstellt werden können. In intensiven Übungsphasen konnten die HBS-Lehrer eigene Learning-Snacks und Learning-Apps anfertigen. Das Programm „Goodnotes“ ist ein echtes Wunderwerk, das Barbara Holzapfel-Hesselmann den Kollegen näherbrachte. Stufenleiterin Birte Karge hingegen öffnete mit der App „Puppet Pals“ ein Puppentheater der digitalen Art. Gedichte, Kurzgeschichten oder Dialoge können mit Puppen dargestellt, vertont und verfilmt werden. Das Programm ist – im wahrsten Sinne des Wortes – kinderleicht zu handhaben und fördert die Kreativität der Schüler.

Das Schulportal des hessischen Kulturministeriums ist dem Kollegium der HBS bestens bekannt. Seit der Einführung des Portals ist das herkömmliche „Klassenbuch“ passé. Stufenleiter Sebastian Brenneis vermittelte in seinem Workshop noch Feinheiten des Systems, die die Leistungserfassung und -verwaltung erleichtern. Abgerundet wurde das Angebot von H. Hahn, der ein digitales Lehrwerk für das Fach „Französisch“ vorstellte.

„Alter Schwede!“ „Der Ausruf der jungen Pädagogin ist verständlich und passend, wenn man sich das Pensum an digitalem Wissen vor Augen führt, das die Lehrer der Heinrich-Böll-Schule an diesem Tag bewältigten“, meinte Schulleiter Alexander Hauptmann schmunzelnd.

LEHRER AUF DER SCHULBANK. Im Rahmen eines pädagogischen Tages beschäftigte sich das Kollegium der Heinrich-Böll-Schule intensiv mit dem Thema „Digitalisierung“. Externe Referenten wie Fabian Bergwitz von der Hopp-Foundation vermittelten Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung mit neuen Medien und Apps.

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