Heinrich-Böll-Schule: Toleranztage ein voller Erfolg / Referenten zu Gast
Fürth. Toleranz spielt in einer funktionierenden Gesellschaft eine zentrale Rolle. Sie ist nicht nur eine Voraussetzung, die jeder von uns im täglichen Leben mitbringen sollte, sondern auch die Basis für ein harmonisches Miteinander. Leider ist dies in unserer heutigen Welt keine Selbstverständlichkeit. Doch Toleranz kann man lernen.
Dieses Thema ist der Heinrich-Böll-Schule Fürth ein besonderes Anliegen. Die integrierte Gesamtschule veranstaltete im Mai daher erneut die „Toleranztage“, die sich seit Jahren bei allen Beteiligten großer Beliebtheit erfreuen. „Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Menschen, deren Weltsicht und Meinung ist nötig, um Toleranz zu lernen. Ich muss eine Position kennenlernen, sie verstehen und dann erst kann ich tolerieren“, erklärte Schulpfarrerin Barbara Holzapfel-Hesselmann, die jedes Jahr die „Toleranztage“ organisiert. Sie finden im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts statt.
Um Diskriminierung und Intoleranz entgegenzuwirken, ist die Begegnung mit Menschen, die von ihren unterschiedlichen Lebenswegen und Kulturen erzählen, bedeutsam. Die Heinrich-Böll-Schule lud auch in diesem Jahr zahlreiche Personen ein, die den Odenwälder Schülern und Schülerinnen von verschiedenen Kulturen und Religionen sowie alltäglichen Formen von Toleranz und Intoleranz berichteten. Gerade diese Bandbreite an Eindrücken, neuen Erfahrungen und Lebensbereichen machen die Toleranztage so besonders.
Zu Gast waren dieses Jahr unter anderem Ruveyda Simsek, eine gläubige Muslima, die zwischen 2022 und 2024 ihren pädagogischen Vorbereitungsdienst an der HBS absolvierte. Mit einer liebevoll gestalteten Präsentation erzählte die Lehrerin von ihrem Glauben und berichtete über den unterschiedlichen Kleidungsstil von Männern und Frauen, die der Weltreligion angehören. Ihr Beitrag handelte auch vom Alltag der Muslime und welche Formen von Diskriminierung sie erleben. Ein besonderes Highlight war für die Jugendlichen das Anprobieren von Kopftüchern, wodurch sie Empathie und Verständnis für verschiedene Formen von Religionen gewinnen konnten.
Aus ihrem persönlichen Leben berichteten außerdem Christine und Matthias Casties sowie Conny Buß und Klaus Wolfrum, die gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern darüber nachdachten, wie der Glaube an Gott den eigenen Alltag beeinflusst und dieser als Motivation und Stütze wirkt. Dabei wurde das Gelände der evangelischen Kirche Fürth besichtigt und für die beiden Tage genutzt.
Vom Bündnis deutscher Entwicklungsorganisationen Gemeinsam für Afrika war Pierre C. Engama zu Gast, der die Heranwachsenden sehr abwechslungsreich über das Thema Toleranz informierte. Besonders beeindruckte er die Zuhörer, indem er ihnen verdeutlichte, wie man Menschen durch Vorurteile unbewusst in eine Schublade steckt. Der Bildungsreferent ist überzeugt, dass man nur durch Bildung Toleranz lernen kann.
Auch in diesem Jahr waren Patrick Hartmann vom Sozialen Dienst der Behindertenhilfe Bergstraße (bhb) und Philip Möke, Sozialpädagoge an der HBS, zu Gast, die sich in ihren jeweiligen Beiträgen dem Thema „Behinderung“ widmeten. Hartmann ging dabei auf unterschiedliche Formen der Behinderung ein und sprach mit den Schülerinnen und Schülern über den Alltag in einer Werkstatt der bhb. Möke fokussierte sich auf die Erblindung von Menschen und wie sie im Alltag damit umgehen. Besonders interessant für die Jugendlichen war das praktische Erleben einer Erblindung mit einem Blindenstock und den damit verbundenen Herausforderungen.
Dominic Bylitza, Inhaber des gleichnamigen Edeka-Supermarkts in Fürth, informierte darüber, wie man im Einzelhandel ein tolerantes Auftreten gegenüber Mitarbeitern, Kollegen und Kunden demonstrieren kann. Für die Schüler war hierbei der Bezug zum eigenen Alltag und zur eigenen Lebenswelt beeindruckend.
Die Schüler, die an den Toleranztagen teilnahmen, waren sich alle einig, dass sie im Hinblick auf ihre eigene tolerante Wahrnehmung im Alltag viel dazugelernt haben. „Die Gespräche mit den Personen und das Mitmachen haben mir am meisten Spaß gemacht. Dadurch habe ich viel Neues erfahren“, fasste eine Schülerin der 7. Klasse zusammen. Alle Beteiligten freuten sich schon auf die Toleranztage im nächsten Jahr.
Der Schulleiter Alexander Hauptmann dankt der Initiatorin und Organisatorin Barbara Holzapfel-Hesselmann und der evangelischen Kirchengemeinde Fürth, die ihr Gemeindehaus und Kirche der Schule zur Verfügung gestellt haben.
Eike Brunnengräber
Durch aktives Mitmachen konnten die Schüler viel neues Wissen und Erfahrungen sammeln, die ihnen im toleranten Umgang mit Menschen weiterhelfen.
Förderkreis der HBS stellt sich neu auf
Der Förderkreis der Heinrich-Böll-Schule hat einen neuen Vorstand: Silvia Hantke, früher selbst Lehrerin an der Odenwälder Gesamtschule, wurde auf der Jahreshauptversammlung am 22. November 2023 einstimmig als 1. Vorsitzende gewählt. Ihrem Vorgänger Mathias Helfert...

Mit Einschränkungen leben praktisch nachvollziehen
HBS bekommt neue „Echt sensibel Box“ Wie lebt es sich mit einer angeborenen Einschränkung wie beispielsweise Autismus? Wie ist es, wenn man nur eingeschränkt sehen oder nicht alle Geräusche wahrnehmen kann? Wie ist es, wenn man eine eingeschränkte Feinmotorik hat? Was...

Andere Kinder nicht vergessen
HBS beteiligt sich an Sammelaktion für hilfsbedürftige Kinder Im Lehrerzimmer der Heinrich-Böll-Schule türmen sich viele bunte Pakete. Immer wieder klopfen Schülerinnen und Schüler an die Tür, um weitere Schachteln, Kartons oder Päckchen abzuliefern. Auch das...
![[VIDEO] Englandaustausch 2023](https://www.xn--hbs-frth-b6a.de/wp-content/uploads/2023/11/IMG_5603-1080x675.jpg)
[VIDEO] Englandaustausch 2023
Unser Video zum Englandaustausch 2023. Viel Spaß!

Auf Luthers Spuren
Aktion für Klassen 5-8 zum Reformationstag Eine Person steht im Hörsaal der Heinrich-Böll-Schule (HBS) in eine braune Kutte gekleidet. Ihr Blick ist auf den Boden gerichtet. Stille. Eine Kapuze verdeckt das Haar, sodass nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass...

Entsorgung zahlt sich aus
Sammelaktion alter Handys erfolgreich abgeschlossen Dass Smartphones zum Alltag von Schülerinnen und Schülern gehören, vermag kaum zu überraschen: Die Jugendlichen kennen nicht nur die neuesten Geräte, sondern wissen auch, welche Apps gerade im Trend liegen und sie...

Infotag bei Freudenberg

Zwischen Abbey, Dracula, Captain Cook und Fish & Chips
Schüler der HBS zum Schüleraustausch in Whitby, England „Ich traue mich jetzt viel mehr auf Englisch zu reden“, berichtet eine Schülerin der Heinrich-Böll-Gesamtschule ihren Eltern freudestrahlend nach dem sechstägigen Englandaustausch. Erstmals nach der...
![[Video] Paris 2023](https://www.xn--hbs-frth-b6a.de/wp-content/uploads/2023/10/Paris-2023-Thumbnail-1080x675.jpg)
[Video] Paris 2023

Landesfachtag Medienbildung und Digitalisierung 2023
Neue Lernkultur mit digitalen Medien Am 28. September 2023 zog es Lehrkräfte aus ganz Hessen nach Frankfurt an den Campus Westend. An diesem Tag veranstaltete das Dezernat Medien der Hessischen Lehrkräfteakademie in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt im...